Deutsches Klingenmuseum, Solingen

Solingen ist im In- und Ausland (sogar in Japan) bekannt für sein Schmiedehandwerk. Seit wann?
Das Deutsche Klingenmuseum zeigt nicht nur Stücke der solinger Industriegeschichte, aber auch Gegenstände aus andern Epochen und Regionen. Die Sammlung des Museums deckt die beiden ungleichen Themenbereiche Blankwaffen und Bestecke ab.
Die Waffensammlung zeigt die Evolution der Klingenwaffen vom Faustkeil aus Feuerstein bis zum heutigen Sportdegen. Einzelne Vitrinen widmen sich verschiedenen Epochen, wie zum Beispiel der Bronzezeit, Rom und seinen Feinden, dem mittelalterlichen Schwert oder dem barocken Degen, der Französischen Revolutionszeit oder Klingen des Dritten Reichs.
Daneben gibt es viele Zusammenstellungen zu besondern Unterthemen, wie Richtschwertern, Duellwaffen, der Schwertherstellung, der Evolution der Sportwaffen und dem Fechten der Burschenschaften. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Geschichte der europäischen Klingenwaffen. Darüber hinaus gibt es aber auch einige Vitrinen zu den Blankwaffen anderer Kulturen. Unter diesen sind zum Beispiel chinesische Bronzewaffen, Klingen der indonesischen Inseln, Hieb- und Stiebwaffen des alten Iran und rund ein halbes Dutzend verschiedener japanischer Schwertformen, unter denen insbesondere das imposante Nodachi zu nennen ist.
Klingen von Stangenwaffen findet man bis auf zwei Ausnahmen leider nicht: Bei diesen handelt es sich um Lanzenspitzen aus dem Iran und die Klinge einer rund 3000 Jahre alten chinesischen Hellebarde (Ge). Die umfangreiche Bestecksammlung widmet sich allen Formen des europäischen Essgeräts und der Entwicklung der Tischkultur.
Das Photographieren ist erlaubt. Der Eintritt beträgt Euro 4,50. Kataloge vergangener Sonderausstellungen stehen im Klingenmuseum noch zu Verkauf, so auch zur Ausstellung „Das japansiche Kunstschwert“ von 2002.
Einmal im Jahr richtet das Klingenmuseum Solingen die Messer Macher Messe aus. Im Rahmen dieser Veranstaltung finden stets interessante Vorführungen zum Thema Kampfkünste statt, die einen Besuch des Museums besonders lohnend machen.

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Autor: Andreas Nicol