Säbel, Breitschwert, Entermesser - das frühe britische, militärische Hiebfechten

Während der Kriege im 18ten Jahrhundert, hatte sich der breite "ungarische" Säbel in Europa als Waffe für den leichten Kavalleristen durchgesetzt und erfreute sich auch bei den Offizieren der Europäischen Armeen immer größerer Beliebtheit.
Im Gegensatz zu unzähligen Abhandlungen zum Stoßfechten mit dem Degen, gab es allerdings kaum Anweisungen zum Umgang mit dieser Waffe.
Um diese Lücke zu füllen erschienen zur Jahrhundertwende, vor dem Hintergrund der Napoleonischen Kriege, die ersten Anweisungen zur Ausbildung und Umgang mit dieser Hiebwaffe.
In England veröffentlichte Henry Charles Angelo, Sohn des berühmten Degenfechters Dominico Angelo, als Leiter für die Fechtausbildung der Armee und Marine eingesetzt, ein einfaches System zur Ausbildung des Kavalleristen sowohl zu Pferde als auch zu Fuß.
Das gleiche System wurde daraufhin sowohl für die Offiziere der Infanterie, als auch, in etwas vereinfachter Form, für die Seeleute der Marine veröffentlicht.
Das System hat klare Wurzeln im Fechten mit dem Britischen Korbschwert und dessen übungswaffe, des Single-Stick, vereinfacht die Angriffe und Paraden jedoch soweit, das man größere Gruppen in kurzer Zeit an der Waffe ausbilden kann.
Es blieb bis kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts das offizielle Fechtsystem des britischen Militärs.

Link zum Fechtprojekt ornata tempora